Nicht 24 Stunden müsste jeder Tag dieses Jahres für mich gehabt haben, sondern 30 - oder vielleicht, wenn ich nicht geschlafen hätte? Habe ich aber, und zwar meistens sehr gut. Intensiv lernen, arbeiten, schreiben, Familie, Haus, Garten, Tiere, Freundschaften, manchmal war es fast zu viel und ich fiel wie ein Stein ins Bett.

Das Jahr war eine echte Herausforderung für mich. Ich habe mich weitergebildet, aus Freude an den Themen Natur, Ökotourismus, die Insel La Palma und um meinen neuen beruflichen Weg als Selbstständige zu "rechtfertigen".  Ich fühlte mich unsicher, wusste nicht richtig ob und wie ich mich zeigen sollte. Experimentiere immer noch etwas.

Doch eines weiß ich ganz sicher, in den letzten 12 Monaten habe ich so viele neue Erfahrungen gemacht, wie schon lange nicht mehr. Es waren angenehme und sehr schmerzhafte darunter und alles hat mir geholfen, mich weiterzuentwickeln und selbstsicherer zu werden.

Im Juni 2024 war endlich Premiere für "La Palma - Pflanzen und Tiere vom Meer bis zu den Bergen".  Ich habe Jahre an diesem Buch gearbeitet, dass sich nur der Artenvielfalt auf der Isla Bonita widmet. Allein um die Pflanzen zur Blütezeit zu fotografieren, musste ich oft mehrmals die Standorte besuchen. Für die Blüten des Riesen-Natternkopfes brauchte ich 3 Jahre. Zwischendurch sind einige hundert Fotos durch defekte, ungespeicherte Speicherkarten verschwunden. 

Ich war auf Viehmessen und in der Versuchsfarm der Inselregierung (Granja Experimental), die gemeinsam mit einigen Viehwirten am Erhalte vom Aussterben bedrohter einheimischer (Ziegen, Kühe, Schafe) und kanarischer Rassen (Schwarzes Schwein, Hühner) arbeitet. Die „Inselgärtnerei“ (Centro de Recuperación de la Flora Autoctona del Cabildo de La Palma), in der einheimische Pflanzen für Wiederansiedlungen gezüchtet und auch für den eigenen Garten erworben werden können, habe ich mehrmals besucht und gleich einige Setzlinge für Zuhause mitgenommen. Auch in der Rettungsstation für exotische Tiere Fundación Maroparque, einer der besonderen Plätze, die ich in meinem Buch zeige, war ich mehrmals. Den Jäger kenne ich persönlich und weiß, dass er seine Hunde sehr gut hält.

Bei der Präsentation am 7. Juni auf der Finca La Principal bin ich fast vor Stolz und Dankbarkeit geplatzt.

Hier noch einmal Dank an:

• Kike Navarro Astrofotograf und Starlight-Guide. Ich habe ihn durch meine Arbeit bei La Palma Travel / Roth Reisen kennengelernt und wusste er liebt die Natur. Außer Sternen fotografiert er auch Landschaften, Pflanzen und Tiere. Von ihm sind die wunderschönen Fotos des Mäusebussards.
• Michael Stumpf (La Sorpresa, Los Llanos de Aridane) hatte schon vor Jahren meiner Verlegerin Claudia Gehrke angeboten, Tierfotos zu meinem geplanten Buch beizutragen.  Als es endlich so weit war, sagte er, dass bei der Flucht /Umzügen wegen des Vulkanausbruchs Herbst 2021 seine externe Festplatte mit allen Fotos verloren gegangen ist. Nur wenige haben auf seinem Handy überlebt und einige davon sind im Buch.
• Als ich Michael von meiner Suche nach Unterwasserfotos erzählte, empfahl er mir, Kontakt zu Dr. med. Herbert Schaar aufzunehmen. Er hatte jahrzehntelang im Atlantik bei La Palma getaucht und überließ mir nicht nur Fotos, sondern lieh mir gleich 2 passende Fachbücher.
• Bei meiner Suche nach Fotos und Infos zu Walen und Delfinen bekam ich großzügige Unterstützung vom OceanExplorer-Team.
• Helena Ahrendt, Freundin, Künstlerin und u. a. Expertin für Naturfarben, spazierte mit mir durch Lorbeer- und Kiefernwälder und schickte mir herrliche Aufnahmen der Raupen des Totenkopffalters.
• Vor allem mit Christel Oswald von La Palma Kaleidoscope war ich sehr viel unterwegs. Sie ist u.a. Freundin und Expertin für essbare Wildpflanzen und ich habe viel von ihr gelernt.  
• Juan Ramón Pedrianes, der mir als Biologe mit seinen Fachkenntnissen bei der Revision des Buches zur Seite stand.

Am 5. Januar habe ich es, wie in meinem Rückblick 2023 bereits angekündigt, gewagt und mich als "autónoma" angemeldet. Büroservice, Übersetzungen, Autorin und den Riesenwunsch, Menschen die Artenvielfalt der Insel La Palma zu zeigen, musste ich unter einen Hut bringen. Und für letzteres wollte ich eine passende Ausbildung nachweisen können. 

Im letzten Jahr hatte ich deshalb schon mit der Fernausbildung zur Spezialistin für Ökotourismus und Naturführerin begonnen. Am Anfang war es mir manchmal schwer gefallen, die feinen Nuancen der Fragen zu verstehen und vor allem lange Texte und Erklärungen auf Spanisch zu schreiben. Mein Sprachkenntnisse sind zwar gut, aber eigene Statements schreiben und Projekte ausarbeiten sind mehr als tägliche Umgangssprache. Im Juli habe ich die Ausbildung erfolgreich beendet.

Das Lernen hat mir dann soviel Spaß gemacht, dass ich gleich noch einen Kurs zur lokalen Tourismus- und Wegeführerin von Mazo mitgemacht habe. Dabei kam ich auf den Geschmack von Präsenzunterricht und habe noch mehrere Fortbildungen für Tourismusführer und -spezialisten besucht.

Was mache ich eigentlich, was will ich wirklich machen, was biete ich meinen Kunden, wie finden sie mich???

Bei all diesen Fragen hat mir Mercedes Vassou geholfen. Durch ihr einfühlsames, speziell auf meine Bedürfnisse abgestimmtes Coaching habe ich die Schlüsselaspekte für die Entwicklung meines Unternehmens erkannt.  Ich habe meine Zielgruppe definiert, Werbetexte erarbeitet, Reels, Stories und Videos erstellen gelernt, meine Zusammenarbeit mit La Palma Kaleidoscope vertieft. 

Mercedes Einfühlungsvermögen und ihrer Erfahrung haben auch zu meinem persönlichem Wachstum beigetragen. Dank ihr habe ich mehr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gewonnen. Eine wertvolle Erfahrung, die ich gern weiterempfehle.

Vor lauter lernen und arbeiten (selbst und ständig) hatte ich irgendwann keine Zeit mehr für meine geliebten Yogastunden mit Sylvie. Ab und zu etwas Yoga Zuhause, ein paar Grundbewegungen des TaiChi und viele Stunden sitzen. Am Laptop, in den Fortbildungen...

Da gab es nur eins: so oft wie möglich raus in die Natur. Spaziergänge allein, mit Freunden oder zusammen mit Gästen von La Palma Kaleidoscope. Und dank der Kurse auch die unterschiedlichsten Aktivitäten wie Orientierungsgang, erforschen des Lorbeerwaldes mit der Lupe, Besuch der Bodega Teneguía, eine alpine Wanderung vom höchsten Berg 1.400 m talabwärts, die mich zwei Fußnägel gekostet hat ... und trotzdem gleich am nächsten Wochenende wieder durch den Kiefernwald - in Sandalen, damit es nicht so schmerzt.

Für mich ist es einfach am schönsten draußen zu sein. Im Wald, im Garten, in den Bergen. Es gibt so viel zu entdecken, betrachten, lauschen, riechen...

• Im Monat Februar habe ich durch Zufall feinSein mit Tanja Suppiger entdeckt. Ich folge ihr seitdem und lerne immer mehr meiner Intuition (wieder) zu vertrauen. Durch sie habe ich nun zusätzlich zu den Raunächten die Sperrnächte kennengelernt. Eine wichtige Zeit zum Erinnern und Verabschieden jedes einzelnen Monats des Jahres.

• Der März war durch meine Samtpfoten belastend und voller Sorge. Diese Erlebnisse haben mich weicher, sensibler gemacht.
• Meine Katze Mona wurde unerklärbar schwer krank. Trotz Tierarztbesuchen und Medikamenten ging es ihr nicht besser. Dann ist sie einfach nicht mehr Nachhause gekommen, hat sich vermutlich zum Sterben versteckt. 
• Meine andere Katze Grigri hat getrauert, wurde im April auch krank. Ein Leberschaden wurde festgestellt, dann hatte sie noch einen schweren Sturz mit schweren Lähmungen und ich musste sie nach Wochen des Hoffens und Kämpfens einschläfern lassen. Eine Entscheidung die mir sehr schwer fiel.

• Beruflich tauchten erwartete und unerwartete Aufträge auf.
• Bei meiner Routineuntersuchung durch den Dermatologen war alles gut. Der Lupus, meine Lobita, hat sich zur Ruhe gelegt. Ich weiß, ich muss auf mich aufpassen, respektiere meine Krankheit und lebe trotzdem fast ohne Einschränkungen.
• Ich habe Nature-Journaling für mich entdeckt. 
• Ich habe das erste Mal aktiv bei den Handarbeiten mit Naturmaterialien für Corpus Christi (Fronleichnam) mitgemacht.
• Ein erneuter Besuch bei der Finca Autarca war wieder ein lehrreiches Erlebnis.
• Auf Hochtouren und in Windeseile mache ich beim Jahresrückblog mit Judith Peters Sympatexter mit.  Das Ergebnis liest du gerade ...

• Das Erscheinen meines neuen Buches
• meine bestandenen Prüfungen
• den Mut, neues anzugehen
• dass ich mir trotz Sonne getraut an der Südspitze ohne Schattenzonen zu wandern

Es waren zwei:

• Meine Selbstständigkeit
• die Teilnahme an den Fortbildungen 

Das ich mutiger bin, als ich dachte und die Herausforderungen, machbar sind, wenn man ich sie annehme.

• dass ich mehr zu mir selbst (zurück) gefunden habe
• meine Freundinnen und Freunde
• dass meine Autoimmunkrankheit, der Lupus, sich beruhigt hat

Ich werde meine berufliche Selbständigkeit ausbauen und stabilisieren. Dafür werde ich mich u. a. noch mehr mit Artenschutz beschäftigen.

• In Zusammenarbeit mit La Palma Kaleidoscope bei Spaziergängen mit mir in die palmerische Biodiversität und das authentische Leben der Inselbewohner eintauchen
• wenn du mehr über die Wildpflanzen von La Palma wissen möchtest melde dich bei mir
• wenn du auf La Palma lebst, kann ich dir Tipps für einheimische Pflanzen in deinem Garten geben
• falls du KunsthandwerkerIn/Biobauer oder -bäuerin/WinzerIn o.ä. bist und deine Werkstatt/Finca/Bodega für Besucher öffnest, nimm gern Kontakt mit mir auf

Mein Motto für 2025:

Gelerntes mit Freude umsetzen