Was für ein Monat...
Der März ist normalerweise ein ECHTER Frühlingsmonat - so mit Sonne, Regen, etwas Wind, Temperaturen nachts frisch und tagsüber mild. Doch der März 2023 hat alle Rekorde geschlagen: Hitze, Calima, Hitze, Calima...
Da lassen nicht nur die Pflanzen - trotz gießen - die Blätter hängen. Mein Mann und ich hatten beide Corona. 3 Jahre waren wir dem Virus entgangen und ausgerechnet in der größten Hitze und zur besten Pflanzzeit waren wir beide krank...
Dabei fing der Monat so gut an: Die Kartoffeln standen gut, Obstbäume und Wildpflanzen liefen dank Regen zur Hochform auf...
Ein Besuch auf der Finca Autarca
Als Gartenliebhaber und teilweise Selbstversorger ist es toll, echte Selbstversorgern und ihre Lebensweise kennen-zulernen.
Christel Oswald (La Palma Kaleidoscope) und ich nahmen Anfang März die Einladung von Barbara Graf ihre Finca Autarca zu besuchen sehr gerne an. Im Nordwesten der Insel haben sie und ihr Mann Erich eine konventionelle Landwirtschaft komplett umgewandelt. Statt Kartoffelacker und einigen Avokadobäumen ist die Finca heute ein Paradebeispiel für Biodiversität.
Nahrung für Mensch und Tier (Bienen, Ziegen, Hühner), Kochkiste, Solarkocher, Trocken-WC, kleine Holzhäuser mitten im Grünen ... Um das zu erreichen braucht es jahrelange Erfahrung - und die haben die Beiden. Und nicht nur auf La Palma. Bevor sie sich in ihr Grundstück verliebten und nach La Palma übersiedelten, lebten sie u. a. in der Schweiz und Australien. Heute kann man auf der Finca Autarca Urlaub machen, Kurse belegen oder sie einfach besuchen. Infos und Anmeldung unter Tel.: (34) 922 49 02 15 oder (34) 634 359 123 /mail: autarca@matricultura.org
Vitamine und Frühlingserwachen
Jetzt wo die Gänsedisteln (Sonchus) in Blüte stehen, sind unsere natürlichen Wegmarkierungen besonders gut zu erkennen. An den steilen Stellen ist es von Vorteil, sich z. B. an einem kräftigen Verode festhalten zu können.
Auf dem Feld ganz unten gibt es dicke Bohnen. Das sind die bei den Palmeros beliebten "habas", die in Barlovento zum Osteressen dazu gehören.
Ich liebe die süßsauren Früchte der Physalis (Physalis peruviana) (auch Anden- oder Kapstachelbeere). Die schmecken richtig nach Vitamin C. Dazu enthalten sie Vitamin B1, B6, Eisen und viel Beta-Carotin. Letzteres wandelt unser Körper in Vitamin A um und das ist gut für die Augen.
Die Pflanze gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist mit der Tomate verwandt. Sie braucht nicht viel, außer Wasser. Das Aussamen übernimmt sie an den passenden Stellen gerne selbst.
Auch die Erdbeerguaven (Psidium) haben ein süßsäuerliches Aroma. Die rote Schale ist dünn, das Fruchtfleisch weich und hell und mit kleinen Kernen. Man kann die roten Früchte einfach so essen oder zu Konfitüre oder Gelee verarbeiten. Bei uns waren das jetzt erstmal die letzten Früchte, denn das Bäumchen setzt schon zu neuen Blüten an...
Voller Knospen sitzt auch die Surinamkirsche (Eugenia uniflora) (vielleicht als Pitanga oder Kirschmyrte bekannter?). Der Duft der blühenden Orangenbäume erinnert mich immer daran, wie ich vor vielen Jahren mal ein heißes Bad damit bereichert habe...
Der Maulbeerbaum zeigt frühlingsgemäß seine ersten Blätter. Ansonsten gibt es noch immer Papayas und die Pfirsiche reifen in den Papiertüten vor der Fruchtfliege geschützt heran.
Wetterkapriolen und krank
... und gerade als alles so schön ist, kommt eine Hitzewelle mit Calima und starkem Wind. Da kann ich richtig zuschauen, wie die Pflanzen allesamt die Köpfe hängen lassen. Noch haben wir die Hoffnung, dass es ja bald vorbei ist und dann gibt es nochmal Regen.
Eigentlich ist es an der Zeit jede Menge kleine Gemüsepflanzen und Samen in die Erde zu bringen, doch nicht nur das Wetter macht da einen Strich durch die Rechnung. Mein Mann und ich lagen beide mit einem grippalen Infekt ein paar Tage flach...
Da müssen wir im April einiges aufholen. Drückt bitte die Daumen, dass es noch mal ordentlich regnet.
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Eva Zeller-Sallier (Montag, 05 Februar 2024 18:03)
Sorry, für die blöden Tippfehler ..
Gruß Eva